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Der Tag der Wahrheit

Schlussendlich arbeitet man in der Landwirtschaft zwar in einem komplexen Kreislauf, dennoch gilt es Jahr für Jahr die Früchte der Arbeit zu ernten. Dieser Tag ist am vergangenen Wochenende auch für unsere Braugeste gekommen.

Nachdem wir im Frühjahr ideale Wachstumsbedingungen vorgefunden haben, konnten wir eine zufriedenstellende Gerstenernte einfahren. Gemeinsam mit unserem Lohnunternehmer, der den Mähdrusch in Dienstleistung erledigt wurde das Getreide gemäht und die Körner anschließend zum Abtransport auf einen LKW verladen. Der nächste Haltepunkt war sodann eine Mälzerei, in der die Gerste zur weiteren Verarbeitung aufbereitet wird.

Immer wieder interessant ist die Phaszination, die von großen Erntegeräten auf insbesondere jüngere Beobachter auszugehen scheint. Aus diesem Grund möchten wir hier eine (sehr) kurze Erklärung zu dem Druschablauf innerhalb des Mähdreschers geben, die hoffentlich in den untenstehenden Bildern nachvollzogen werden kann.

An der Front der Maschine befindet sich das sog. Schneidwerk. Wie der Name schon sagt, wird das Getreide dort abgeschnitten und zur Mitte hin in den Mähdrescher hineingefördert. Dort wird in der Dreschtrommel das Korn aus den Ähren geschlagen und anschließend mit Sieben und Gebläsen vom Stroh getrennt. Während die Körner im Korntank zwischengelagert und anschließend auf einen Anhänger oder LKW umgeladen werden, wird das Stroh entweder, wie unten zu sehen, gehäckselt und auf dem geernteten Feld verteilt, oder aber dahinter abgelegt (es kann dann gepresst werden und Tiere damit eingestreut werden).

 

Die geernten Gerstenkörner werden, wie oben beschrieben, in Mälzereien zu Malz verarbeitet und erst danach als Zutat für die heimsichen Biere verwendet. Mit etwas Glück können wir in den nächsten Wochen noch einen kurzen Beitrag aus einer Brauerei ergänzen, um das Brauverfahren zu erläutern und zu zeigen, wie aus dem Rohstoff Gerste abschließend Bier wird und die Geschichte "von der Aussaat bis zum Zapfhahn" zu vollenden.

 

Unsere Bierstory 2019 neigt sich somit aus Landwirts-Sicht dem Ende zu. Die Arbeit, die wir in den Vergangenen 10 Monaten mit der Gerste hatten, scheint sich gelohnt zu haben und wir werden den Anbau von Braugerste auch weiter beibehalten.Bier ist tatsächlich, insbesondere durch das Reinheitsgebot von 1516, ein echtes Naturprodukt mit Zutaten, die komplett auf heimischen Feldern produziert werden können. Aus diesem Grund zitieren wir abschließend den Spruch: "Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft." Zum Wohl!